Die Merkmale
Seilbahn ist nicht gleich Seilbahn. Für den Personentransport stehen verschiedene Seilbahnsysteme zur Verfügung. Zwei Hauptkategorien müssen unterschieden werden: Standseilbahnen (Fahrzeuge fahren auf Gleisen am Boden) und Luftseilbahnen (Fahrzeuge werden von einem oder mehreren Seilen getragen, hängen also in der Luft). |
Bei diesem Seilbahnsystem stehen die Wagen auf einer festen Fahrbahn, in der Regel auf Gleisen. Sie werden von einem oder mehreren Seilen bewegt.
Weitere Beispiele: Linthal-Braunwald, Davos-Schatzalp, Lugano-Monte San Salvatore, Zermatt-Sunnegga, Vevey-Mont Pèlerin, Neuchâtel-Chaumont, Stoss-Bahn, Mülenen-Niesen, Zürich/Polybahn.
Zwei Kabinen verkehren im Pendelbetrieb zwischen den Stationen und werden dabei vom Zugseil auf Tragseilen bewegt. Die Kabinen sind über das Zugseil miteinander verbunden, das sich in der Bergstation um die Umlenkräder und das Spanngewicht dreht. Die in der Regel grösseren Kabinen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 180 Personen hängen an einem Laufwerk, das über die Tragseile fährt. Die Hauptlast ruht auf diesem Tragseil.
Weitere Beispiele: Engelberg/Trübsee-Titlis, Schwägalp-Säntis, Pontresina-Diavolezza, Zermatt-Klein Matterhorn, Mürren-Schilthorn.
In technischer Hinsicht handelt es sich um Umlaufbahnen mit einer grösseren Anzahl meist kleinerer Kabinen (Gondeln) mit einem Fassungsvermögen von bis zu 20 Personen. Spezialtypen (z.B. Funitels in Verbier und Montana) fassen bis zu 30 Personen. Die Gondeln hängen an kuppelbaren Klemmen. Sie lassen sich in den Stationen vom bewegenden Förderseil lösen und so aus- und wieder einklinken.
Weitere Beispiele: Flims-Nagens, Kriens-Fräkmüntegg, Grindelwald-Männlichen, Leukerbad-Rinderhütte, Leysin-Berneuse.
In technischer Hinsicht handelt es sich um Umlaufbahnen mit einer grösseren Anzahl kleinerer Sessel mit einem Fassungsvermögen von bis zu acht Personen. Die Sessel hängen an kuppelbaren Klemmen wie bei den Gondelbahnen oder an festen Klemmen. Letzteres will heissen: Die Sessel hängen ständig am bewegenden Förderseil und lassen sich an den Stationen nicht ausklinken. Immer mehr Sesselbahnen bieten dank Plexiglashauben Schutz vor Wind und Kälte.
Weitere Beispiele: Kandersteg-Oeschinen, Kleine Scheidegg-Lauberhorn, Solothurn-Weissenstein, Sattel-Hochstuckli, Goldingen-Atzmännig, Savognin-Tigignas, Nendaz-Tortin.
In technischer Hinsicht handelt es sich ebenfalls um Umlaufbahnen. Anstelle von Gondeln oder Sesseln sind jedoch eine grössere Anzahl von Schleppbügeln, -tellern oder einfach Haltegriffen am Förderseil befestigt. An der Schleppvorrichtung werden Personen auf Skiern (oder auf anderen geeigneten Sportgeräten) auf einer Schleppspur befördert. Tendenziell werden in der Schweiz immer mehr Skilifte durch Sessellifte ersetzt.
Ein, zwei oder drei Seile
Zur Anzahl der Seile: Die Zahl der Seile kann je nach Bahntyp variieren. Von Einseilbahnen spricht man, wenn die Fahrzeuge von einem Förderseil gleichzeitig getragen und bewegt werden. Von Doppeleinseilbahnen spricht man, wenn die Fahrzeuge von zwei parallel laufenden Förderseilen gleichzeitig getragen und bewegt werden. Der Begriff Zweiseilbahnen bedeutet, dass die Fahrzeuge an zwei getrennten Seiltypen hängen, von denen das Zugseil das Fahrzeug bewegt und das Tragseil es trägt. Je nach Bahn können auch weitere Seile (Brems- oder Fangseil, Schalterseil) installiert sein.
SBS Beratungsstelle Seilbahntechnik |