Am wichtigsten Anlass von Seilbahnen Schweiz – dem jährlichen Forum und der Generalversammlung – steht dieses Jahr alles im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die Bergbahnbranche trifft sich am 19. und 20. Oktober in Davos und diskutiert innovative Lösungsansätze, um dem Thema Nachhaltigkeit zusätzliche Beachtung zu schenken.
Die Generalversammlung und das Forum von Seilbahnen Schweiz (SBS) findet in diesem Jahr im Kongresszentrum der höchst gelegenen Stadt Europas statt. Hans Wicki, Präsident Seilbahnen Schweiz, begrüsste die rund 380 Teilnehmenden vormittags zur Generalversammlung und schaute mit den Mitgliedern auf ein bewegtes Jahr zurück. Die Seilbahnbranche beschäftigte im letzten Winter einerseits zuerst die Gefahr einer Strommangellage mit der Frage, ob ein Verbot zur technischen Beschneiung droht. Gleichzeitig wurden Energiesparmassnahmen konsequent umgesetzt, auch um die gestiegenen Energiepreise abzufedern. Darauf folgte ein äusserst schneearmer Winterstart. Die Seilbahnunternehmen haben indes ihr Erfindungsreichtum bewiesen und den Wintergästen alternative Erlebnisse angeboten.
Lösungsorientiert
Die Seilbahnbranche will nicht Probleme pflegen, sondern Lösungen präsentieren, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Unter diesem Credo stellte Berno Stoffel, Direktor SBS ein Nachhaltigkeitsprogramm der Bergbahnen Schweiz vor. Dieses Programm orientiert sich an Pionierprojekten von Bergbahnunternehmen, und rollt diese schweizweit aus. Insgesamt werden sieben Projekte in den strategischen Handlungsfeldern Klimawandel und Energie, Wassermanagement und Kommunikation bearbeitet.
Damit die Zukunft der Branche gesichert werden kann, lanciert der Verband die Nachwuchsförderungskampagne «Alpine Tech Heroes», mit der Schüler:innen für den Lehrberuf als Seilbahnmechatroniker:in motiviert werden sollen. Diese Kampagne wird ab diesem Herbst umgesetzt.
Neue Mitglieder in den Vorstand von SBS gewählt
An der Generalversammlung traten nach drei Amtsperioden die drei Vorstandsmitglieder Philipp Holenstein, CEO der Arosa Bergbahnen AG, Sepp Odermatt, Delegierter der Transportunternehmen Zentralschweiz sowie Roger Walser, Geschäftsführer der Ostschweizer Seilbahnen, zurück. Der Verband bedankt sich für ihren langjährigen Einsatz und ihr grosses Engagement. Als Nachfolge wurden Michael Ackermann, Leiter Bahnen & Technik bei den Bergbahnen Flumserberge AG, Fréderic Füssenich, CEO der Rigi Bahnen AG und Adrian Jordan, COO der Bergbahnen in St. Moritz, der Engadin Mountains AG gewählt.
Chancen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit für die Seilbahnbranche
Als Experte für Klima- und Umweltphysik referierte Prof. Dr. Thomas Stocker von der Universität Bern nachmittags im Forum Seilbahnen Schweiz über den Klimawandel und seine Bedeutung für die Berggebiete. Er betonte, dass die Aufgabe die Gewohnheiten punkto Mobilität, Konsum und Energie zu ändern nicht nur eine nationale und internationale Aufgabe sei, sondern es sich dabei auch um eine persönliche Aufgabe handle. Am Podiumsgespräch diskutierten Markus Wolf, CEO Weisse Arena Bergbahnen AG, Martin Candinas, Nationalratspräsident, Marcus Caduff, Regierungsrat, Departement für Volkswirtschaft und Soziales sowie Prof. Dr. Thomas Stocker über Tourismusregionen zwischen der Wertschöpfung und Naturschutz. Konkrete Beispiele der Bergbahnen in Davos, St. Moritz und Zermatt zeigten eindrücklich die Möglichkeiten und das Potential von Umsetzungen im Bereich Nachhaltigkeit.
Eidgenössische Diplome für 26 Seilbahnfachleute
Einen Grund zu feiern gab es für die frisch gebackene Seilbahnfachfrau und 25 Seilbahnfachmänner. Nach 18 Monaten berufsbegleitendem Unterricht, mehreren Zwischenprüfungen und der Berufsprüfung durften sie in Davos den eidgenössischen Fachausweis entgegennehmen. Die Seilbahnfachleute können nun die technische Leitung eines Seilbahnbetriebs übernehmen und den Weg zum eidgenössisch diplomierten «Seilbahnmanager:in» in Angriff nehmen.
Weitere Auskünfte
Medien Seilbahnen Schweiz, +41 31 350 43 50, medien@seilbahnen.org
Downloads
Medienmitteilung
pdf402.71 KBBilder
zip7.01 MB