Seit Mitte Juni 2022 ist Daniel Ziegler Abteilungsleiter Technik bei SBS. Welche Themen er in den ersten Monaten bereits behandelt hat und welche Herausforderungen er mit seinem neuen Mitarbeitenden Elias Zimmerli angehen will, erzählt er im Interview.
Seilbahnen Schweiz (SBS): Daniel, wie geht es dir nach deinen ersten Monaten in deiner neuen Position?
Daniel: Danke, bestens, ich wurde im Team herzlich und gut aufgenommen. Die Aufgaben sind vielseitig, anspruchsvoll und spannend. In den ersten Monaten galt es für mich, möglichst viel zu lernen und den Bereich neu aufzugleisen. Für Anfragen der Mitglieder benötige ich schon noch länger, da ich mich teilweise zuerst in das Thema einlesen darf. Es freut mich zu sehen, wie unternehmerisch SBS unterwegs ist.
Du warst der Seilbahnbranche schon vor deiner neuen Stelle nahe – welche Erfahrungen und Kenntnisse konntest du bereits einsetzen?
Meine letzte Tätigkeit “Spezialbahnen” bei Doppelmayr ist schon eine Weile her. Es hat sich in der Zwischenzeit einiges getan. Dennoch kann ich Aufgaben oder Fragen im Gesamtkontext schnell erfassen und entsprechend fundierte Antworten geben. Technische Fragen liegen mir natürlich besser, bei Genehmigungs- und Prozessfragen profitiere davon, dass viele Kollegen und Kolleginnen in der Branche viel Wissen besitzen und mir weiterhelfen können.
In Sachen Barrierefreiheit sind viele Seilbahnunternehmen gefordert – und die Zeit wird langsam knapp. Was müssen unsere Mitglieder wissen und mit wem ist SBS in Kontakt und im Austausch?
Gleichstellung ist ein wichtiges Thema für die Bahnbetreiber. Vor allem bei Bahnen mit Erschliessungsfunktion ist die Barrierefreiheit bis 1.1.2024 umzusetzen. Neuere Bahnen werden sowieso BehiG-konform gebaut.
Die Unternehmen sollen bei den Bahnen mit mehr als acht Plätzen mögliche notwendige Massnahmen gemäss der Wegleitung und des Prozesses evaluieren und diese verhältnismässig umsetzen oder Ersatzmassnahmen entwickeln. Wir tauschen uns regelmässig mit dem BAV aus und suchen noch dieses Jahr das Gespräch mit Inclusion Handicap. Wir wollen Schwierigkeiten, welche bei den meisten Bahnbetreibern auftreten, gebündelt besprechen, damit wir wiederum unseren Mitgliedern Entscheidungshilfen geben können.
Welche weiteren Themen sind bei dir gerade in Bearbeitung und wie ist der Stand der Arbeit?
Ich darf in einigen Arbeitsgruppen mithelfen und komme dadurch auch in Kontakt mit den Seilbahnunternehmungen, den Behörden sowie den Herstellern. Dadurch entstehen wertvolle Kontakte und Partnerschaften. In unseren strategischen Handlungsfelder sticht die Nachhaltigkeit heraus. Aus dem Dreisäulenmodell Soziales-Ökologie-Wirtschaft fokussieren wir momentan auf die Ökologie - speziell auf die Energieoptimierung und das Wassermanagement.
In der neu eingesetzten Arbeitsgruppe “Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb” suchen wir eine Branchenlösung, um optimale und sichere Voraussetzungen für diese Tätigkeiten zu schaffen.
Mit Elias Zimmerli hast du seit September einen Projektleiter, der dich unterstützt. Bei welchen Aufgaben kann er dich bereits entlasten? Und welche werden dazu kommen?
In erster Linie lernt er alle Facetten der Branche kennen und wird sich weiter in die verschiedenen Themengebiete einarbeiten. Wichtige Projekte wie die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes, den Fahrgastbetrieb ohne Betriebspersonal 2.0, das Erarbeiten der Grundlagen für die Energie und das Wassermanagement konnte er schon übernehmen. Als Anlauf- und Beratungsstelle beantwortet er auch schon verschiedenste Anliegen unserer Mitglieder. SBS hat in nationalen und internationalen Normengremien Einsitz und ich bin sehr froh, dass er in diesen sein Wissen einbringen kann. Die technische Beschneiung ist ein aktuelles Thema und er wird sich innerhalb des Verbands dieses Wissen aufbauen.
Was dürfen unsere Mitglieder von dir und deinem Technik-Team erwarten? Was sind die langfristigen Ziele oder Herausforderungen, welchen ihr euch widmet?
Wir wollen für unsere Mitgliedern bestmögliche Rahmenbedingungen gestalten, das heisst, wir setzen uns in den verschiedenen Gremien, in den Verhandlungen mit den Behörden und NGO’s für die Interessen der Branche ein. Mit den Themen Klimawandel, Energieherstellung, Wassermanagement, Biodiversität, Arbeits-und Gesundheitsschutz, Verfahrensoptimierungen, wirtschaftliche Herausforderungen, neue Gesetzesauflagen und Digitalisierung geht uns die Arbeit noch lange nicht aus.
Wir freuen uns auf all diese Herausforderungen und geben für Mitglieder unser Bestes.
Besten Dank für das Gespräch.