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Zu den Themen Wassermanagement, Businessmodelle Stromproduktion und Nachhaltigkeitsstellen in Seilbahnunternehmen gibt es neue Hilfsmittel und Berichte. Zudem können Unternehmen den neuen, noch nicht öffentlichen Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung testen und profitieren.
Pilotprojekt Wassermanagement in Skigebieten
Die beiden Hydrologen Rolf Weingartner (Ecosfere GmbH) und Klaus Lanz (International Water Affairs) untersuchten für Seilbahnen Schweiz (SBS) das Wasserdargebot und den Wasserbedarf der Gebiete Bivio und Belalp. Mit der erarbeiteten Methodik können auch andere Seilbahnunternehmen ihr Wassermanagement prüfen. Untersucht werden das heutige und künftige Wasserdargebot (vorhandenes Wasser) sowie der heutige und künftige Wasserbedarf (benötigtes bzw. genutztes Wasser).
Wichtigste Erkenntnisse:
Neben der Wassermenge sind die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit entscheidend: Nur mit einer Feuchtkugeltemperatur von -2°C oder kälter kann beschneit werden. In den beiden untersuchten Gebieten wird dies auch künftig gewährleistet sein. Der dritte Faktor neben Wassermenge und Temperatur, ist die Infrastruktur; reicht diese aus, um in der vorhandenen Zeit mit dem vorhandenen Wasser genug zu beschneien?
Datenverfügbarkeit ist entscheidend. Je genauer die Daten, desto besser kann die Situation eingeschätzt werden. Dafür braucht es eine gute Zusammenarbeit mit den Akteur:innen vor Ort.
Die technische Beschneiung braucht mit rund 1 % des jährlichen Gesamtwasserverbrauchs der Schweiz nicht derart viel Wasser, wie gemeinhin angenommen wird. Jedoch führen die kurze Zeitperiode (Nov./Dez.) und die Konzentration auf relativ kleine Gebiete zu einem kurzfristig und lokal sehr grossen Wasserverbrauch. Durch die frühzeitige Auseinandersetzung mit kommenden Veränderungen können Unternehmen allfällige künftige Konfliktsituationen erkennen und vermeiden.
Geschäftsmodelle zur Energieversorgung von Bergbahnen
Dr. Simon Kuster und Prof. Dr. Christian Laesser (Hochschule St. Gallen) untersuchen in einem neuen Bericht die Frage, welche Rolle Seilbahnunternehmen in Projekten zur Gewinnung von erneuerbaren Energien spielen könnten. Der Bericht stellt zu diesem Zweck relevantes Grundlagenwissen zur Schweizer Energiewirtschaft sowie zu verschiedenen Geschäftsmodellkonfigurationen zusammen. Vor diesem Hintergrund werden spezifische Fallbeispiele von Schweizer Seilbahnunternehmen mit Initiativen im Energiebereich vorgestellt. Ziel ist es, neben Treibern und Hindernissen solcher Projekte mit Bergbahn-Beteiligung auch Erkenntnisse für Geschäftsmodelle und Governance abzuleiten. Der Fokus liegt auf den erneuerbaren Quellen der Solar-, Wind- und Wasserkraft.
Netzwerk Nachhaltigkeitsverantwortliche: Stellen- und Kompetenzprofil
Seit 2025 treffen sich die brancheninternen Ansprechpartner für Nachhaltigkeit zweimal zum Themenaustausch. Beim ersten Workshop im Juli 2025 hat die Gruppe gemeinsam ein Stellen- und Kompetenzprofil erarbeitet, welches SBS den Mitgliedern als Hilfsmittel zur Verfügung stellt. Diese Orientierungshilfe soll HR-Verantwortlichen und Führungspersonen in Seilbahnunternehmen dienen, wenn sie eine Person oder Projektleitung im Bereich Nachhaltigkeit rekrutieren. Neben den Aufgaben und Kompetenzen von Nachhaltigkeitsverantwortlichen wird im Profil auch auf die organisatorische Einbindung dieser Personen je nach Unternehmensgrösse eingegangen.
Sie sind für Nachhaltigkeit zuständig und möchten dem Netzwerk beitreten? Melden Sie sich gerne direkt bei Laura Wyss, Leiterin Programm Nachhaltigkeit.
Mitmachen lohnt sich: Gemeinsam den Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung optimieren
Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus mehreren Mitgliedern sowie mit dem Beratungsunternehmen Brugger und Partner, hat SBS einen Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet. Aktuell läuft die Testphase, in der mehrere Seilbahnunternehmen prüfen, ob sie anhand des Leitfadens eine für ihre Unternehmensgrösse passende Nachhaltigkeitsberichterstattung erstellen können.
Sie wollen zum ersten Mal eine Nachhaltigkeitsberichterstattung angehen und brauchen Unterstützung? Melden Sie sich gleich bei SBS als Pilotunternehmen für die Testphase. SBS wird am Ende der Testphase lediglich Ihr Feedback zum Leitfaden einholen. Was Sie mit ihren gesammelten Daten machen, entscheiden Sie selbst.
Ansprechpartnerinnen: Benedicta Aregger und Laura Wyss


