Jedes Jahr findet ein Weiterbildungskurs für Patrouilleure mit Ausweis C statt, welcher durch das Ausbildungszentrum von Seilbahnen Schweiz (SBS) organisiert wird. Was die Teilnehmenden im März 2023 in Blatten erwartet, erzählt Romano Pajarola, Verantwortlicher der Beratungsstelle Sicherheit bei SBS und Kursleiter, im Interview.
Romano Pajarola: Der Kurs dient vor allem dazu, die Themen aus den Zentralkursen aufzufrischen und zu vertiefen. Auch über Änderungen aus der Versicherungspflicht und der Rechtsprechung wird im Kurs informiert. Hinzu kommt die technische Lawinenrettung, medizinische Themen aber auch Personalführung und Organisation des Rettungsdienstes. Der Erfahrungsaustausch und die Diskussionen werden von den Teilnehmenden sehr geschätzt, so kann jeder Patrouilleur etwas mitnehmen.
Im Weiterbildungskurs C wird das Wissen aus den Zentralkursen aufgefrischt.
Ja, es gibt Änderungen und Empfehlungen in der Verkehrssicherungspflicht von Seiten der Kommission Rechtsfragen auf Schneesportanlagen. Zudem gehen wir auf aktuelle Rechtsurteile im Schneesport und ihre Konsequenzen für die Pisten- und Rettungsdienste ein und nebst Theorien zum Thema Verkehrssicherungspflicht ist der Besuch eines Schneesportgebietes mit Diskussionen und Austausch auf den Pisten ein wichtiger Teil der Weiterbildung. Zu guter Letzt gibt es eine Neuauflage der SKUS-Richtlinien mit den Anpassungen im Bereich von Snowparks, welche wir im Kurs besprechen.
Bei der technischen Lawinenrettung hat sich in den letzten Jahren nicht sehr viel geändert. Im Weiterbildungskurs C werden alle Themen der technischen Lawinenrettung wie LVS, Recco und die Suche mit Sondierstangen aufgefrischt. Ebenfalls wird das systematische Ausgraben von verschütteten Personen, sowie deren medizinische Versorgung behandelt. Ziel des Praxisteils ist es, dass die Teilnehmenden auf dem aktuellen Stand der Rettungstechniken auf Stufe C sind. Die meisten C-Patrouilleure arbeiten in ihren Betrieben in einer leitenden Funktion im Pisten- und Rettungsdienst und es ist wichtig, dass sie ihr Wissen betriebsintern auch weitergeben können.
Das systematische Ausgraben von verschütteten Personen ist eines der vielen Themen, die im Weiterbildungskurs C behandelt werden.
Nebst den Theorie- und Praxisteilen werden wir vermehrt auch Themen wie Riskmanagement, Personalführung und aktuelle Themen aus der Seilbahnbranche aufgreifen. Lawinensicherheit ist ebenfalls immer wieder ein Teil in diesen Kursen, wo z.B. Themen wie Umgang mit Gleitschneelawinen und Sicherheitskonzepte behandelt werden.
Der Erfahrungsaustausch und Diskussionen unter den Teilnehmern während des Kurses und in den Pausen, oder am Abend sind sehr wichtig. Ich denke, aktuell sind sicher der Personalnachwuchs, die Beschneiung und die Lawinensicherung ein Dauerthema. Aber auch rechtliche Fragen und Verantwortlichkeiten stehen im Fokus.
Auch hier gibt es sehr viele verschiedene Rückmeldungen. Für C-Patrouilleure, die sich auch selbst immer wieder weiterbilden und trainieren, sind diese Weiterbildungskurse eine Auffrischung des Gelernten, andere lernen vielleicht etwas Neues dazu. Das Ziel der praktischen Ausbildung z.B. im Bereich Lawinenrettung ist es auch, dass die C-Patrouilleure auf dem aktuellen Stand der Rettungstechniken sind und diese dann in ihren Betrieben auch wieder weitergeben. Mit den praktischen Übungen möchten wir den C-Patrouilleuren zeigen, wie sie betreibsintern ihre Patrouilleure weiterbilden können.
Romano Pajarola, Verantwortlicher Beratungsstelle Sicherheit SBS und Kursleiter Weiterbildungskurs C.
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