Die Wintersaison 2020/21 stand vollkommen im Zeichen der Covid-Pandemie. Die fehlenden internationalen Gäste sowie die unterschiedlichen Betriebseinschränkungen führten zu Verlusten innerhalb der Branche. Gesamtschweizerisch sank die Zahl der Ersteintritte um 20.1% gegenüber der Wintersaison 2018/19 und um 13.5% gegenüber dem 5-Jahres-Durchschnitt. Auch bei den Personentransportumsätzen muss ein Rückgang verzeichnet werden: Gegenüber der Wintersaison 2018/19 sanken sie um 23.8% und gegenüber dem 5-Jahres-Durchschnitt um 16.8%. Die Rückgänge stellt die Unternehmen vor grosse Herausforderungen.
Rückblickend ist die Branche froh und dankbar, dass die meisten Skigebiete ihren Betrieb aufnehmen konnten. Die befürchtete Überbelegung der Spitäler aufgrund von Ski-Unfällen ist glücklicherweise nicht eingetreten. Sowohl die Gäste als auch die Unternehmen setzten die Corona-Massnahmen mit grosser Sorgfalt und viel Verantwortungsbewusstsein um. Viele Schweizerinnen und Schweizer, aber auch einige internationale Gäste konnten vom Winterangebot der Bergbahnen profitieren und ein Stück Normalität in den Bergen erleben. Dennoch sind die kumulierten Verluste beträchtlich und stellen die Branche vor grosse Herausforderungen.
Grosse regionale Unterschiede
Wenig überraschend verzeichnen jene Destinationen, die traditionell stark auf internationale Kundschaft ausgerichtet sind, einen grösseren Einbruch als regional und national ausgerichtete Skigebiete. So bleiben die Werte im Kanton Wallis und der Innerschweiz tiefer als beispielsweise in Graubünden oder den Waadtländer und Freiburger Alpen.
Umsatzstarke Unternehmen verzeichnen grössere Verluste
Vergleicht man die Ersteintritte und Personentransportumsätze anhand der Unternehmensgrösse zeichnet sich ein klares Bild ab: Besonders stark betroffen von den Einschränkungen aufgrund der Pandemie sind die grösseren Gebiete. So erleiden beispielsweise Unternehmen der Grössenkategorie von 5 bis 9.9 Mio. CHF Umsatz pro Jahr einen Rückgang der Ersteintritte von 26.0% und einen Rückgang der Personentransport-umsätze von 25.2% gegenüber der Wintersaison 2018/19. Viele grosse Skidestinationen orientieren sich stärker am internationalen Markt als die kleineren. Folglich spürten diese den Wegfall aus diesem Kundensegment auch viel stärker.
Weniger Unfälle in den Wintersportgebieten
Das Unfallgeschehen in Schweizer Wintersportgebieten ist nicht nur absolut, sondern auch relativ zurückgegangen. Vergleicht man beispielsweise die diesjährige Wintersaison mit der Wintersaison 2018/19, so wurden 30% weniger Unfälle verzeichnet. Somit kam es glücklicherweise auch nicht zur befürchteten Überlastung der Spitäler aufgrund von Schneesport-Unfällen.
Ersteintritte (Anzahl Gäste)
Umsatz (Personentransport)
Die Ost- und Zentralschweiz waren von kantonal beschlossenen temporären Schliessungen oder Beschränkungen der Transportanlagen betroffen.
Am 13. März 2020 wurde der erste Covid-19-Lockdown beschlossen und die Skigebiete schweizweit geschlossen. Aus diesem Grund wurden die kumulierten Werte der Wintersaison 2018/19 für den Monatsvergleich hinzugezogen.
Das Saison-Monitoring: der Monitor umfasst eine Stichprobe von rund 60 repräsentativ ausgewählten Bergbahnen und wird unter www.seilbahnen.org/Saison-Monitoring publiziert.
Bergbahnen als «Service Public»
Aktuell ist die Rentabilität der Bergbahnen angesichts der Krise nicht gegeben und die Bergbahnen erfüllen die Funktion des touristischen «Service Public». Ohne den Betrieb der Bergbahnen stünden die Bergregionen in diesem Jahr vor einem grossen wirtschaftlichen Fiasko. Es braucht daher die Unterstützung der öffentlichen Hand für diese systemrelevante Branche.
Weitere Auskünfte
Benedicta Aregger, Vizedirektorin Seilbahnen Schweiz, +41 31 350 43 46
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