Laurent Vanat untersucht im ersten Teil die Investitionen der Unternehmen in die Bergbahnanlagen, und erstellt einen Vergleich nach Seilbahntyp und Preis, nach Seilbahntyp und Bahnlänge, nach Investition in Höhenlage, nach Lieferanten. Dabei macht er sehr interessante Feststellungen zur Tragbarkeit und Rentabilität der Investition. In einem zweiten Teil stellt er basierend auf Studien in Frankreich die Bergbahninvestitionen in einen Gesamtzusammenhang.
Durchschnittlich 20% des Jahresumsatzes aus dem Winterfahrkartenverkauf wurden jedes Jahr in die Skigebiete reinvestiert. Dies entspricht einem Betrag von CHF 2.75 Milliarden über 20 Jahre allein für Seilbahnen. Die meisten neuen Seilbahnen, die während des Zeitraums installiert wurden, waren Ersatz für bestehende Anlagen. Darüber hinaus sank der Gesamtbestand an Seilbahnen in den Skigebieten in diesem Zeitraum von 1'509 auf 1'373 (ohne Berücksichtigung der Skigebiete, die geschlossen wurden).
Anlagentypen, Kostenentwicklung und Hersteller
Der grösste Anteil wird in neue Umlaufbahnen investiert, wobei die kuppelbaren Sesselbahnen mit 41% und die Gondelbahnen mit 33% die mit Abstand beliebtesten Anlagen sind. Die gesamten Investitionen in Umlaufseilbahnen machen 84% des Investitionsvolumens aus.
Die einzelnen Investitionskosten der Anlagen zeigen einen Aufwärtstrend, der bei kuppelbaren Sesselbahnen leicht und bei Kabinenbahnen stark ausgeprägt ist. Da deren Anzahl weniger als die Hälfte der kuppelbaren Sesselbahnen ausmacht, ist zu beachten, dass die Jahresmittelwerte eher durch besonders aufwendige oder teure Anlagen beeinflusst werden. In den letzten Jahren wurden auch die seit 2012 eingeführten 10er-Kabinen sehr häufig eingesetzt.
Die Firmengruppe Garaventa/Doppelmayr liegt an der Spitze der Hersteller mit 72%. Den restlichen Anteil teilen sich die übrigen drei Lieferanten, Leitner, Poma und Bartholet auf.
Der regionale Vergleich
Am meisten Bahnen wurden im Wallis gebaut, mit 35% der investierten Beträge. Graubünden folgt mit relativ grossem Abstand mit nur 22% der Investitionen bei einem Umsatzanteil von 29%. Die Regionen Zentral- und Ostschweiz haben einen Anteil an den Investitionen, der 3 bis 4 Prozentpunkte über ihrem Umsatzanteil liegt.
Am meisten investiert in neue Anlagen haben die Zermatt Bergbahnen AG, gefolgt von der Jungfrauregion. Sechs Skigebiete haben in den vergangenen 20 Jahren mehr als CHF 100 Mio. in ihre Anlagen investiert.
Die jährlichen Gesamtinvestitionen
Mittels eines vergleichenden Ansatzes wird auf Basis der Investitionen in Seilbahnen der Gesamtinvestitionsbetrag der Betreiber von Schweizer Skigebieten geschätzt. Anhand der Daten einer jährlich in Frankreich durchgeführten Studie wird deutlich, dass die Investitionen in neue Seilbahnen 45% der Gesamtinvestitionen der Branche ausmachen. Die Verteilung der jährlichen Investitionen in Frankreich in den letzten 20 Jahren sieht wie folgt aus.
Umgerechnet auf die Schweiz, ergeben die durchschnittlichen Investitionen pro Jahr folgende Beträge:
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Investitionen der Skigebiete in neue Anlagen (2023)